Alter Hafen
Gebaut wurde der Alte Hafen nach den Plänen von
Johannes Jakob van Ronzelen, einem holländischen Wasserbauingenieur, der im Dienste
der holländischen Regierung Erfahrung im Bau von Kanälen und Marineanlagen
gesammelt hatte. Van Ronzelen trat 1827 in bremische Dienste und erhielt den
Titel eines Hafenbaudirektors. Er entwarf ein langgestrecktes Hafenbassin,
das parallel zur Weser lag. Man einigte sich schließlich auf die Maße von 750
Metern Länge, 57,5 Meter Breite und eine Tiefe von etwa 8,5 Metern.
Damit wurde eine durchschnittliche Wassertiefe von 5,5
Metern erreicht. Der Zugang zur Geeste war mit einer neuartigen Kammerschleuse
von 50 Metern Länge und elf Metern Breite gegeben. Diese Schleuse sollte
aufgrund ihrer Konstruktion eine Spülung des Vorhafens ermöglichen. An das nördliche
Ende des Hafenbassins wurde eine schmale Verlängerung gesetzt, die bis 1861 als
Holzhafen diente. Die ausgehobene Erde wurde für den Deichbau verwendet.
Der offizielle Baubeginn für den Alten Hafen wird auf
Sonntag, den 1. Juli 1827, datiert. Zeitweise wurden bis zu 700 Arbeiter bei
diesem Projekt beschäftigt. Allein für das Auspumpen der Baugrube waren täglich
mehr als 60 Pferde eingesetzt. Die Arbeitsbedingungen waren hart. Es fehlte an
Trinkwasser, und es kam zu vielen Erkrankungen unter den Arbeitern, so dass
zwangsweise eine Art Krankenversicherung eingeführt werden musste. Zur
Unzufriedenheit der Arbeiter trug bei, dass ihnen anfangs falsche Versprechungen
über die Höhe des Lohnes gemacht worden waren. Bezahlt wurde nach Leistung,
und unerfahrene Arbeiter erzielten deutlich niedrigere Ergebnisse, als vom
Unternehmer angesetzt.
1830 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden. Zur
Hafenverwaltung entstand auch ein klassizistisch gehaltenes Hafenhaus.
Gesamtbaukosten lagen bei 600.000 Talern. Das erste Schiff, nämlich die "Draper"
aus Baltimore, lief am 12. September 1830 ein.
(SuUB Bremen, Karten und Ansichten)
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