Dom vor 1638
Der Dom ist für den heutigen Besucher in der Gesamtanlage des Martktplatzes sicherlich der herausragende Punkt neben dem Rathaus. Tatsächlich hat der Dom aber besonders im 16. und 17. Jahrhundert für die innerstädtische Entwicklung Bremens zeitweilig eine nur periphere Rolle gespielt. Seit der Reformation wurden in ihm keine Gottesdienste mehr abgehalten, auch wenn das Domkapitel inzwischen evangelisch geworden war, die Stadt aber zum calvinistischen Bekenntniskreis zu zählen war. Politisch gehörten Dom und umgebende Domimmunität zum Erzstift Bremen; der Erzbischof erzwang erst im Jahre 1638 die Wiedereröffnung des Doms für den lutherischen Gottesdienst. In der äußeren Gestalt macht der Dom vor 1638 einen uneinheitlichen Eindruck: Der untere Teil ist romanisch der obere gotisch. Im Jahr 1638 brach der Südturm zusammen.
(Koster-Chronik, SuUB Bremen, brem.a.801, fol. 116a)
Dom nach 1656
Nach dem Zusammenbruch des Südturms erhielt der Dom am 4. Februar 1656 einen Blitzeinschlag, der den Turmhelm des Nordturmes abbrannte. Im folgenden Jahr wurde das Dach provisorisch mit Holz eingedeckt. Politisch saßen Dom und Domimmunität seit 1648 wie ein Stachel im Fleisch der Stadt. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges war das ehemalige Erzstift Bremen als Herzogtum an das Königreich Schweden gefallen, damit auch Dom und Domimmunität in der Stadt.
(Koster-Chronik, SuUB Bremen, brem.a.801, fol. 117)